DerUrsprung

Der Letzte Mensch

Jetzt drehen sie alle durch.

Sogar Lovelock hat sich zu den Posthumanisten gesellt. Das ende des Menschen soll uns durch virtuelle Unsterblichkeit versüßt werden. Selbst Han verkündet resigniert und moralinsauer die Ablößung der Homo sapiens sapiens durch die Maschinen. Christliche Sekten verkünden das Reich Gottes als digitales Paradies. Das obwohl "das Reich Gottes ... bereits unter euch" ist. Ein Orchideendiskurs gewinnt fahrt und Popularität.

Ist der Transhumanismus vergessen? Seit der Australipitcus afarensis (oder wer auch immer) den ersten Stein warf und so die Distanzwirkung entdeckte sind wir Transhuman. Techne ist eine Erweiterung und und Protese, mit der wir uns selbst schaffen, sie uns schafft und wir sie schaffen. Musks Gehirnimplantat zur Konnektion mit einem Smatphone ist nur das aktuellste diesbezügliche Werkzeug.

Sind Menschen sterblich? - Ja! - Sollten sie Unsterblich sein? - Nein!

Anaximander prägte den schönen Satz: "Worin die Dinge ihr Entstehen haben, darin liegt auch ihr Vergehen nach der Notwendigkeit. Denn sie Zahlen einander Schuld und Buße nach dem Gesetz der Zeit"

Unsterblichkeit bedeutet Stagnation. Nach uns werden Andere kommen. (so Gott will) Und sie werden von uns eine Erde erben (so wir sie nicht an die Wand fahren). Jeder etwas ältere Mensch kennt das Phänomen, dass die Kindheit und Jugend die am stärksten prägende Zeit des Lebens ist. In dieser Zeit entsteht eine Schleife, die sich im weitern Leben entfaltet. Natürlich sollten Krankheiten bekämpft werden. Aber auch wenn Ruge verkündet "Altern ist Heilbar", ist es das nicht. Altern ist keine Krankheit (eher ist Leben eine Krankheit zum Tode) sondern eine Notwendige Voraussetzung des Menschseins.

Ich will nimanden davon überzreugen sich nicht eifrieren lebendig in Scheiben schneiden oder Sonstwie konserwieren zu lassen. (Reisende soll man nicht aufahalten). Updriftig währe noch als "humanste". Nur haben Leben und Tod einen Sinn, der über die Variation der Gene hinausgeht. Jede neue Generation kann und muß sich in einer neuen Imunsphäre einrichten. Ideen und Entwicklungen, die für die Alten Wahnsinn oder Tod bedeuten würden können von diesen Jungen gehändelt werden. Ich spreche nicht von der "umwertung aller Werte" oder Sloterdijks Hiasmus (wie viele Paradigmenwechsel verkraftet die Forscherseele?) sondern von Entwicklung.

Das soll nicht heisen, das die Alten einfach "zum Alten Eisen" gehören. Es ist notwendiger den je das Wissen um Techne und Welt an die Jüngeren weiterzureichen.

Virtualität kann man nicht essen. Schon Lem schildert in "Der Futurologisch Kongress" die Dystopie einer rein Simulierten Welt. Begonnen hat alles, als die Vorspiegelung physischer Tatbestände durch spezielle Desighnerdrogen billiger zu haben war als diese wirklich herzustellen. Die Welt, in der unser "Held" nach Kontakt mit den Vorläufern dieser Drogen, (einem Chemischen Kampfstoff genannt Bembe) das Bewusstsein verliert und wieder erwacht, ist eine "Schöne neue Welt" deren Bewohner glauben zu leben, wärend die "Letzten Menschen" die sie sind in Wirklichkeit halbtote nakotisierte Körper besitzen, von denen das Fleisch in Fetzen hängt.

Das die Person reine Information ist, deren Existenz von ihrem Träger unabhängig ist, ist m.E. nicht haltbar. Freud definieirt die Person als viergeteilt in Ich, Es, Überich und Umwelt. Der Mondzyklus beeiflusst die Menstruation. (wie im Großen so im Kleinen). "Ihr seid doch alle Individuen" - Sicher? Um beim Zyklus der Frauen zu bleiben. Dieser gleicht sich bei Familienmitgliedern und Freundinen oft ab. Es ist nicht möglich Mond oder Freundin zu entfernen, ohne die Person zu ändern. Das Selbst ist nicht substantiel - zugegeben. Aber Es ist eine Schleife in einer Welt, deren Teil es ist und die es abbildet. So ist das Selbst selbst Welt. Eine Saite der Welt, die mit der Welt schwingt. Das Bewusstsein ist eben diese Schwingung. Und zwei Sehnen (die Freundinnen) schwingen gemeinsam in einer Welt, deren Teil sie sind. Und die sie in diesem Punkt gemeinsam (identisch) abbilden. Sie besitzen also eine identische Seele. Sie sind ein Herz und eine Seele. Mir ist bewusst, dass Deleuze die Trennung von Welt und Seele postuliert. Nur ist die Karte in diesen Fall wirklich das Gebiet. Ich denke man kann ihn auch so lesen? Will meinen eine Identität in Differenz.

Wenn es einen Letzten Menschen geben sollte wird er von dieser Welt sein und zwar nur. (Anmerkung des Verfassers: das ist weder Materialistisch noch Mechanistisch gedacht)

Welt ohne Mensch ist blind. Mensch ohne Welt ist leer.

Transhumanismus? - Ja Gerne!

Posthumanismus? - Nein Danke!

Exegese3