Exegese 2
Dieser Text hat Berichtscharakter. Es sind nur wenige Eigene Meinungen des Gametophyts enthalten. Diese zeigen sich vorallem in Auswahl, Zusammenstellung und Gewichtung der Texte. Die Links haben Kommentarcharakter. Die angesprochene Kathepedemie beruht auf hörensagen. Die aktuelleren Themen sind bei Jean Ziegler, der gängigen deutschen Presse, und dem US-Amerikanischen Format DemocracyNow belegt.
Der konjunkturelle-Hunger der weite Teile der Welt immer widerkehrend heimsucht, ist oft durch Kriege und ähnliche Kampfhandlungen bedingt. Dem Gametophyten sind Hungerkriesen aufgrund von Kämpfen um einiges schwehrer zu ertragen als etwa die derzeitige Lage in weiten Teilen Ostafrikas. Hierbei handelte es sich um eine Naturkastastrophe (Heuschreckenplage). Dass diese aufgrund des weitflächigen Einsatzes von Pestizieden nicht die befürchteten Ausmaße annahm ist nur zu begrüßen. Aber warum handeln Menschen in einer Weise, die Tausemnde-Zehntausende-Hunderttausende-Milionen von Menschen in Hungersnot und Elend Stürzt, wenn ein einfacher Verzicht auf den Einsatz von Waffengewalt genügen würde, dieses Elend zu Beenden? Im Briefwechsel zwischen Einstein und Freud zweifelt Einstein (warum Krieg?) am Verstasnd seiner Mitmenschen worauf Freud bemerkt, dass das Zerstören (Destrudo) nun einmal zum Menschen gehöre.
Hunger ist eines der Phänomene, die es laut der UN-Meschenrechts-Charta nicht geben dürfte. Dort ist ein Grundrecht auf Nahrung festgeschrieben. Der Eindruck der Unerträglichkeit des Hungers steigert sich beim Betrachter noch, wenn er der Erscheinung der Nahrungsverweigerung begegnet. Gerade schwer traumatisierte Kinder verweigern oft die Nahrungsaufname. Die Zurückweisung des Essens gemahnt daran, das die Welt, und damit das eigene Sein nicht ohne weieres bejabar sein muß. In Tschingis Aitmatows Roman das Kassandamal wird beschrieben, wie bereits die Ungebohrenen ihre Geburt in diese Welt verweigern. Andere Formen der Nahrungsverweigerung, die sogenannten Essstörungen, sind gerade im entwickelten Westen weit verbreitet. Die oben genannten Formen von Hunger stellen nach konjunkturellem- und strukturellem Hunger eine Dritte Form dar. Der Hunger geht nicht von der Welt aus sondern vom Subjekt, welches die Welt bzw sich in dieser Welt negiert. Dem Gametophyten ist daran gelegen, die erstgenannten Formen des Hungers nicht zu bagatellisieren. Trozdem scheint ihm, dass die Psychischen Leiden eines Todes durch selbstgestztes Verhungern an Tragik diese noch überwiegen. Dass die Glaubensgemeinschaft der Jaina eben freiwilliges Verhungern als höchste Tat betrachten, scheint fast eine Ironie. Wenn man aber bedenkt, dass schon Platon postulierte, man solle im Leben schon so tot als möglich sein, ist dies eine reflektierte - also Bewusste -, Entscheidung und von den durch Trauma bedingten und den Essstörungen grundverschieden.
Wonach hungert die Hungerstreikende? Wonach hungert der Hungerkünstler? Wonach hungert der Bulimiker? Wonach hungert die BWL-Studentin? Wonach hungert wer alles hat?
Frei nach Brecht:
Was soll Welt Baal noch Baal ist satt So viel Himmel hat er unter Lied, Dass er Tod grad noch gnug Himmel hat
